Das eingestellte Mondjahr 12.02.2021-31.01.2022 ist das 38. Jahr im 78. Zyklus, es ist ein yin-Jahr und hat die Bezeichnung Metall (xin) - Rind (chou).
Es können alle Kalender von 1929 bis 2100 angezeigt werden.
Aus westlicher Sicht ist der chinesische Kalender faszinierend und auf den ersten Blick undurchschaubar.
Jeder von uns fragt sich: Was und warum feiern die Chinesen?
In Europa wurde Jahrhunderte lang darum gestritten, ob nun die Sonne oder die Erde im Mittelpunkt des Sonnensystems steht. Dies ist geklärt, alle Jahrestermine im christlichen Kalender sind festgeschrieben. Seit Gauß kann theoretisch jeder Schüler das Osterdatum und die darauf aufbauenden Feste selbst berechnen.
Banale und alltägliche Streitfragen sind heute nur noch: Ist das Jahr 2000 ein Schaltjahr und wird zur Sommerzeit die Uhr vor- oder nachgestellt?
Der Chinesische Kalender ist geheimnisvoller. Hier verschiebt sich der Jahresanfang jedes Jahr um fast einen Monat, dadurch finden viele Feste an immer anderen Terminen statt. Die Schaltjahre werden kompliziert berechnet. Die Tierkreiszeichen haben im alltäglichen Leben heute noch eine höhere Symbolkraft als im Westen.
Gründe dafür sind ein kompliziertes Zusammenspiel aus astronomischen Beobachtungen des Mondes und der Sonne sowie der Einfluss der chinesischen Philosophie auf den Kalender.
Der chinesische Kalender ist nicht nur ein Zeitregler, sondern zeigt anschaulich auf, wie der Ablauf unseres Lebens durch den Kosmos beeinflusst wird.
Die Lage einiger Feste wird nach dem Mondkalender berechnet (Chinesisches Neujahrfest, Laternenfest, Drachenbootfest, Qixi-Fest, Geisterfest, Mondfest und Chongyang-Fest), andere (wie z. B. das Qingming-Fest und der Frühlingsbeginn) nach dem Sonnenkalender. Nicht alle Feste sind gesetzliche Feiertage.
Feiertage
China hat jedes Jahr sieben Feiertage: Neujahr, das Neujahrfest, das Totenfest, den Tag der Arbeit, das Drachenbootfest, das Mondfest und den Nationalfeiertag der Volksrepublik.
Für das Neujahrsfest und den Nationalfeiertag werden zusätzlich drei freie Tage vergeben. Außerdem praktiziert die chinesische Regierung ein System, das darauf abzielt, längere freie Zeiträume zu schaffen. Dazu werden bestimmte Arbeits- und Wochenendtage ausgetauscht. Daher kann ein Samstag oder ein Sonntag ein ganz normaler Arbeitstag sein, während ein normaler Arbeitstag ein freier Tag ist. Wenn ein Feiertag auf ein Wochenende fällt, bekommt der Arbeitnehmer am darauffolgenden Montag frei.
Die Regierung legt jedes Jahr die Regeln für die Feiertage relativ kurzfristig fest. Überlicherweise werden die genauen Richtlinien erst ein bis zwei Monate vor dem betreffenden Feiertag veröffentlicht.
Urlaub
Individuelle Urlaubstage sind in China bisher noch weitgehend unbekannt. Nur in größeren Firmen gibt es Urlaubsregelungen für die Mitarbeiter.
Besonders in den ländlichen Unternehmen ist die Idee des bezahlten Urlaubs noch unbekannt. Kaum ein Mitarbeiter würde jedoch einen Urlaub einfordern.
Es ist üblich, dass Mitarbeiter einen oder mehrere Tage aus familiären Gründen freinehmen dürfen.
Die Regierung ist bemüht, in China ein geregeltes Urlaubssystem nach westlichem Stil einzuführen, um mehr Rechtssicherheit zu schaffen.
Nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit gibt es für die Mitarbeiter oftmals 5 Tage bezahlten Jahresurlaub. Die Anzahl der Urlaubstage steigt mit den Jahren bis auf 10 an. Die neuen Regelungen sehen vor, dass der Jahresurlaub nicht mit den gesetzlichen Feiertagen verrechnet werden darf. Lebhafte Reisetätigkeiten finden während der beiden Wochen um den 1. Mai und 1. Oktober statt.
Der Mensch ist ein kleiner Teil des Kosmos, in dem alle Vorgänge im Himmel und auf der Erde zyklisch ablaufen. Um den zyklischen Charakter der Zeit zu erfassen, werden im chinesischen Kalender bestimmte Muster genutzt.
Himmelstämme
Die Fünf-Elemente-Lehre setzt sich mit Werden, Wandlung und Vergehen auseinander und tritt in der chinesischen Philosophie immer wieder auf.
Merkur
Venus
Erde
Mars
Jupiter
schwarz
weiß
braun
rot
grün
Wasser
Metall
Erde
Feuer
Holz
Winter
Herbst
Wechsel
Sommer
Frühling
Norden
Westen
Mitte
Süden
Osten
Welken
Ernten
Wachsen
Reifen
Jung
Die Fünf-Elemente-Lehre
Nach altchinesischen Vorstellungen gibt es 5 Planeten. In chinesischer Sprache werden diese fünf Planeten wie folgt bezeichnet: Jupiter ist der Holzstern (erscheint blaugrün mit Bändern u. a. zur Frühlingszeit im Osten), Mars ist der Feuerstern (erscheint in rötlicher Farbe u. a. im Juli im Süden), Saturn ist der Erdstern (erscheint gelbbraun u. a. im Mai), Venus ist der Metallstern (erscheint blassgelb u. a. im September im Westen), Merkur ist der Wasserstern (erscheint dunkelgrau u. a. zur Winterzeit im Norden).
Folgende Himmelsstämme (tian gan) werden den Jahren zugeordnet. Zwei aufeinanderfolgende Jahre werden einem Element zugeordnet.
Rang
Stamm
yin/yang
Element
1
jia
yang
Holz (mu)
2
yi
yin
Holz (mu)
3
bing
yang
Feuer (huo)
4
ding
yin
Feuer (huo)
5
wu
yang
Erde (tu)
6
ji
yin
Erde (tu)
7
geng
yang
Metall (jin)
8
xin
yin
Metall (jin)
9
ren
yang
Wasser (shui)
10
gui
yin
Wasser (shui)
yang (ungerader Rang), yin (gerader Rang)
Das Jahr beginnt im Frühling mit dem Element Holz. Holz symbolisiert die Eigenschaften Steigen, Entwicklung und Expansion. Holz lässt Feuer brennen. Das Feuer repräsentiert als Element den Sommer. Die Asche, die durch den Verbrennungsprozess hervorgegangen ist, reichert die Erde mit Nährstoffen an - der Spätsommer beginnt. Das Element Erde repräsentiert Fruchtbildung. Es ist eine Zeit des Wandels und steht für Veränderung. Erde bringt Erze (Metalle) hervor. Damit beginnt die Zeit des nächsten Elements im Kreislauf. Metall repräsentiert Reife und es ist auch Erntezeit. Die Spurenelemente des Metalls beleben das Wasser. Es folgt der Winter. Das Element Wasser repräsentiert Reflexion oder Bilanzierung. Es ist auch die Zeit der Ruhe. Wasser nährt Bäume und Pflanzen (Holz). Die nächste Jahreszeit der Frühling beginnt mit dem Erwachen der Natur. Damit ist der Kreis geschlossen.
Jedes Element wirkt auf das übernächste Element ein:
Holz (Pflanzen) entzieht der Erde Nährstoffe, die Erde hält das Wasser im Flussbett, das Wasser löscht Feuer, Feuer schmilzt Metall, Metall (Axt) spaltet Holz ...
Erdenzweige
Tai sui ist ein symbolischer Stern, der seine Position jedes Jahr um 30 Grad ändert und daher die Erde alle 12 Jahre umrundet. Daher gibt es 12 Tierkreiszeichen. Hier gibt es Parallelen zu Jupiter, der eine Umlaufdauer von 12 Jahren hat.
Den 12 Erdenzweigen (shi er di zhi) werden Tiernamen zugeordnet. Diese Zuordnung gilt auch bei Jahren, Monaten, Tagen und Uhrzeiten in einem 12er-Zyklus.
Nr.
Stamm
Tierzeichen
1
zi
Ratte
2
chou
Ochse/Rind
3
yin
Tiger
4
mao
Hase
5
chen
Drache
6
si
Schlange
7
wu
Pferd
8
wei
Ziege/Schaaf
9
shen
Affe
10
you
Hahn
11
xu
Hund
12
hai
Schwein
Die 12 Tierkreiszeichen
Jade-Kaiser Yu Di veranstaltete einen Wettkampf, bei dem die Tiere einen Fluss durchqueren mussten. Die 12 schnellsten sollten einen Platz im chinesischen Horoskop bekommen. Da die listige Ratte nicht schwimmen konnte, ritt sie auf dem Rücken des Ochsen mit und sprang kurz vor dem Ziel ab. Der Hase musste von Stein zu Stein im Wasser springen, der Drache löschte im benachbarten Dorf zwischendurch ein Feuer, das Pferd schreckte vor der plötzlich auftauchenden Schlange zurück und scheute, Hahn, Schaf und Affe fuhren zusammen auf einem Floß, das Schwein ist zwischendurch eingeschlafen und der Hund konnte wegen des nassen Fells kaum laufen. Das Rennen hatte also für alle Tiere Hindernisse, aber alle kamen ins Ziel.
Die Siegerreihenfolge sah wie folgt aus: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Die Katze hat übrigens das gesamte Rennen verschlafen, weil sie von der Ratte nicht geweckt wurde. Seit dem hassen sich Katzen und Ratten.
Uhrzeit von
Uhrzeit bis
Tier
23:00
01:00
Ratte
01:00
03:00
Ochse
03:00
05:00
Tiger
05:00
07:00
Hase
07:00
09:00
Drache
09:00
11:00
Schlange
11:00
13:00
Pferd
13:00
15:00
Schaf
15:00
17:00
Affe
17:00
19:00
Hahn
19:00
21:00
Hund
21:00
23:00
Schwein
Tierkreiszeichen und Uhrzeiten
Jeder Tag wird in zwölf Doppelstunden unterteilt.
Das Tierzeichen des Geburtstages oder der Geburtsstunde war in der Vergangenheit eine sehr private Information, die ungern weitergegeben wurde, da durch weitere astrologische Betrachtungen viel über die Person ausgesagt werden konnte. Die Geburtsstunde des Kaisers war streng geheim und wurde bei Verrat mit der Todesstrafe geahndet.
Vormittag: wu qian (vor dem Pferd), Nachmittag: wu hou (nach dem Pferd)
60er-Zyklus
Durch eine Kombination der 10 Himmelstämme und 12 Erdenzweige erhält man den 60er-Zyklus. Es gibt 60 Kombinationen von Stamm und Zweig.
Manche Kombinationen gelten in der Astrologie als günstig, andere als ungünstig. So gilt z. B. die Kombination des Elementes Feuer mit dem Jahrestier Pferd als Geburtsjahr für Frauen sehr ungünstig, Feuerpferdfrauen haben meist einen schlechten Ruf.
Jahr
Yin/Yang
Element
Erdenzweig
1984
Yang
Holz
Ratte
1985
Yin
Holz
Ochse
1986
Yang
Feuer
Tiger
1987
Yin
Feuer
Hase
1988
Yang
Erde
Drache
1989
Yin
Erde
Schlange
1990
Yang
Metall
Pferd
1991
Yin
Metall
Schaf
1992
Yang
Wasser
Affe
1993
Yin
Wasser
Hahn
1994
Yang
Holz
Hund
1995
Yin
Holz
Schwein
1996
Yang
Feuer
Ratte
1997
Yin
Feuer
Ochse
1998
Yang
Erde
Tiger
1999
Yin
Erde
Hase
2000
Yang
Metall
Drache
2001
Yin
Metall
Schlange
2002
Yang
Wasser
Pferd
2003
Yin
Wasser
Schaf
2004
Yang
Holz
Affe
2005
Yin
Holz
Hahn
2006
Yang
Feuer
Hund
2007
Yin
Feuer
Schwein
2008
Yang
Erde
Ratte
2009
Yin
Erde
Ochse
2010
Yang
Metall
Tiger
2011
Yin
Metall
Hase
2012
Yang
Wasser
Drache
2013
Yin
Wasser
Schlange
2014
Yang
Holz
Pferd
2015
Yin
Holz
Schaf
2016
Yang
Feuer
Affe
2017
Yin
Feuer
Hahn
2018
Yang
Erde
Hund
2019
Yin
Erde
Schwein
2020
Yang
Metall
Ratte
2021
Yin
Metall
Ochse
2022
Yang
Wasser
Tiger
2023
Yin
Wasser
Hase
2024
Yang
Holz
Drache
2025
Yin
Holz
Schlange
2026
Yang
Feuer
Pferd
2027
Yin
Feuer
Schaf
2028
Yang
Erde
Affe
2029
Yin
Erde
Hahn
2030
Yang
Metall
Hund
2031
Yin
Metall
Schwein
2032
Yang
Wasser
Ratte
2033
Yin
Wasser
Ochse
2034
Yang
Holz
Tiger
2035
Yin
Holz
Hase
2036
Yang
Feuer
Drache
2037
Yin
Feuer
Schlange
2038
Yang
Erde
Pferd
2039
Yin
Erde
Schaf
2040
Yang
Metall
Affe
2041
Yin
Metall
Hahn
2042
Yang
Wasser
Hund
2043
Yin
Wasser
Schwein
Gegenwärtiger Zyklus
Eine Chinesische Epoche umfasst 60 Zyklen zu je jeweils 60 Jahren. Dies ergibt 3600 Jahre. Ein großer Zyklus umfasst 180 Jahre, das sind 3 Zyklen mit jeweils 60 Jahren oder 9 Perioden zu jeweils 20 Jahren.
Der gegenwärtige Zyklus begann 1864 und endet 2044.
1984 war der Beginn des gegenwärtigen 60-Jahreszyklusses, der am 3. Februar 2044 endet. Es ist der 17. Zyklus (60-Jahreszyklus) der zweiten Epoche (77 Zyklen) seit Beginn der chinesischen Zeitrechnung. Damit begann die chinesische Zeitrechnung am 15. Februar 2637/2636 v. Chr. Oft wird auch ab dem 1. Regierungsjahr des Gelben Herrschers gerechnet, also 2697/2698 v. Chr. gezählt, wodurch sich die Zählung um genau einen 60-Jahreszyklus verschiebt (bei der genauen Jahresangabe, ob der Beginn nun 2636 oder 2637 lag, existiert ein wenig Unsicherheit in den Quellen, weil es in der christlichen Zählung das Jahr 0 nie gab und nicht klar ist, ob das 1. Jahr in der Zählung wirklich das erste oder das nullte Jahr war).
Das chinesische Jahr ist ein Mondjahr (nian-Jahr), dessen Beginn in der Regel bestimmt wird vom zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende im Dezember des Vorjahres (2033 wird diese Regel seit 1645 erstmalig nicht erfüllt). Es gibt zum Beginn des Mondjahres jedoch noch weitere (Ausnahme-)Regelungen, die in der Lage des Frühlingsbeginns und der Große Kälte (siehe Sonnenjahr) begründet sind (1985, 2015 und 2053).
Der erste Tag eines Mondjahres kann im Zeitraum 21. Januar bis 21. Februar liegen.
Datum
Anzahl des Beginns
21.01.
18
22.01.
28
23.01.
38
24.01.
32
25.01.
32
26.01.
35
27.01.
32
28.01.
36
29.01.
31
30.01.
39
31.01.
35
01.02.
30
02.02.
38
03.02.
29
04.02.
31
05.02.
42
06.02.
30
07.02.
30
08.02.
37
09.02.
33
10.02.
33
11.02.
38
12.02.
30
13.02.
34
14.02.
35
15.02.
36
16.02.
25
17.02.
42
18.02.
31
19.02.
29
20.02.
10
21.02.
1
Verteilung des Beginns zwischen 1645 und 2644
Vor langer Zeit gab es in China ein Raubtier, das Nian hieß. Das war größer als jedes andere Tier. Dieses bewegte sich sehr schnell fort und tötete Menschen und das Vieh. Die Himmelsgötter sperrten das Nian tief in einen Berg. Eines Tages am Silvesterabend entkam es aber aus den Bergen. Die Menschen bewaffneten sich, um gegen das Untier zu kämpfen. Sie stellten fest, dass das Nian alles Rote, Feuer und Krach fürchtete. Deshalb brachten sie an den Türen rotes Papier an, machten Feuer im Hof, schlugen Gongs sowie Trommeln und brannten Feuerwerkskörper und Knallfrösche ab. Erschrocken zog das Nian ins Gebirge zurück.
Sonnenjahr
Die Sonne durchläuft am Himmel eine scheinbare Kreisbahn beginnend am Frühlingspunkt mit 0 Grad. Die folgenden Abschnitte werden in 15-Grad-Bereiche (jieqi) eingeteilt.
Alle 30-Grad-Abschnitte wird eine Hauptzone (zhongqi) zugeordnet.
Grad
24 Stationen (jieqi)
Hauptz.
Monatsname
0
Frühlingsanfang
2
Hase
15
Qingming Totenfest
Drache
30
Regen auf das Getreide
3
Drache
45
Sommeranfang
Schlange
60
Kleine Fülle des Getreides
4
Schlange
75
Körneransatz des Getreides
Pferd
90
Sommer-Sonnenwende
5
Pferd
105
Kleine Hitze
Schaf
120
Große Hitze
6
Schaf
135
Herbstanfang
Affe
150
Ende der Hitze
7
Affe
165
Weißer Tau
Hahn
180
Herbstanfang
8
Hahn
195
Kalter Tau
Hund
210
Reif
9
Hund
225
Winteranfang
Schwein
240
Kleiner Schnee
10
Schwein
255
Großer Schnee
Ratte
270
Winter-Sonnenwende
11
Ratte
285
Kleine Kälte
Ochse
300
Große Kälte
12
Ochse
315
Frühlingsanfang
Tiger
330
Regenwasser
1
Tiger
345
Erwachen der Insekten
Hase
Die 24 Jahresstationen
Ein sui-Jahr (Sonnenjahr) dauert von der Wintersonnenwende (270 Grad) bis zur nächsten.
Mondmonat
Jeder Mondmonat beginnt um 0 Uhr am Tag eines Neumondes und dauert 29 Tage (kurzer Monat xiaoyue) oder 30 Tage (langer Monat dayue). Die Mondmonate werden von 1 bis 12 durchnummeriert.
Schaltjahr
Nian-Jahre können unterschiedliche Längen haben.
Anzahl der Tage
Anzahl der Jahre
353
1
354
84
355
41
383
5
384
66
385
3
Länge eines Nian-Jahres zwischen 1911 und 2110
Liegen zwischen zwei Winteranfängen (225 Grad) 12 Neumonde, dann gibt es 12 Mondmonate, bei 13 Neumonden wird ein Schaltmonat eingeschoben. Liegen 12 komplette Mondmonate zwischen den beiden elften Monaten, dann ist dieses sui-Jahr ein Schaltjahr.
Wenn der Tag nach der Wintersonnenwende oder innerhalb der folgenden 11 Tage ein Neumond ist, ist dieses sui-Jahr ein Schaltjahr.
Wenn Neumond am Tag der Wintersonnenwende liegt oder mehr als 12 Tage danach, wird es ein normales Jahr.
Der Grund für die Zuweisung von Schaltmonaten ist, dass der Mondzyklus mit dem Sonnenzyklus nach einiger Zeit wieder synchronisiert werden muss. Da ein Jahr 365,2425 Tage und ein Monat 29,53 Tage hat, hat somit ein Jahr die Länge 12,3685 Monate. 12,3685 sind ungefähr 12 Ganze und 7/19. Wenn also in 19 Jahren zu den jeweiligen 12 Monaten sieben zusätzliche eingeplant werden, sollten Sonne und Mond wieder an derselben Himmelsposition sein. Sieben Schaltmonate in 19 Jahren ist auch gut zu merken.
12,3685 ist auch fast gleich 12 und 144/391. Das bedeutet, dass 144 Schaltmonate in 391 Jahren eine genauere Möglichkeit wäre, Schaltmonate zuzuweisen. Da aber niemand bisher 381 Jahre alt wurde, hat sich diese Merkregel nicht durchgesetzt.
Schaltmonat
In Schaltjahren ist der erste Monat, der keine Hauptzone enthält, ein Schaltmonat.
Wenn ein Monat zwei Hauptzonen enthält, ist der erste darauf folgende Monat kein Schaltmonat.
Schaltmonate werden immer so gelegt, dass der Frühlingspunkt im 2. Mondmonat, der Sommerbeginn im 5. Mondmonat, der Herbstbeginn im 8. Mondmonat und der Winterbeginn im 11. Mondmonat liegen (2033-Problem, hier ist der 8., 11. und der 1. Mondmonat 2024 kein Neumond). Der erste, elfte und zwölfte Monat werden nie verdoppelt.
Ein Schaltmonat erhält immer die Nummer des vorhergehenden Monats mit dem Zusatz run.
Monat
Anzahl der Schaltmonate
1
6
2
23
3
47
4
61
5
74
6
59
7
51
8
26
9
8
10
9
11
5
12
0
Verteilung der Schaltmonate zwischen 1645 und 2644
Der vorliegende Kalender basiert im Wesentlichen auf einen Zyklus, den die Planeten Jupiter und Saturn durchlaufen.
Die Umlaufzeiten der beiden Planeten betragen für den Jupiter rund 12 Jahre und für Saturn ca. 30 Jahre. Deshalb kommen die zwei Planeten etwa 20 Jahre nach einer Konjunktion wieder am Himmel zusammen. Die Position der Konjunktion verschiebt sich jedes Mal um etwa ein Drittel am Himmel. Genauere Berechnungen ergeben eine durchschnittliche Periode von 20 Jahren und einen Winkel von 117 Grad zwischen zwei aufeinander folgenden Großen Konjunktionen. Da die zwei Umlaufzeiten fast im Verhältnis 2:5 stehen, tritt die Große Konjunktion im Rhythmus von etwa 60 Jahren an fast ähnlicher Stelle des Sternenhimmels auf. Jupiter hat dann 5 Sonnenumläufe absolviert, Saturn hingegen nur 2.
Es gibt keine historischen Belege dafür, dass die Chinesen im Altertum einen 60-er Zyklus kannten. Erst im 16. Jahrhundert wurde die oben beschriebene Stellung der Planeten genauer analysiert. Um die Geschichte des 60-er Zyklus wohl glaubhafter zu machen (nach dem Motto: je länger etwas existiert, desto wahrscheinlicher ist es), wurde ein künstlicher Anfang geschaffen. Der damals festgelegte 70. Zyklus wurde einfach zurückgerechnet:
1563 - 70 x 60 = 2637 v. Chr. Die Erfindung des Kalenders durch den Gelben Kaiser, der in dieser Zeit angeblich regierte, kann historisch nicht belegt werden. Auch heutige astronomische Untersuchungen für diese Zeit können nicht zur Bestätigung herangezogen werden. Für fehlende Informationen werden oft die Büchervernichtungen (Erfindung des Papier im 2. Jh. n. Ch.) durch chinesische Kaiser angeführt. Archäologisch belegbar sind einzig und allein gefundene Orakelknochen (14. Jh. v. Chr.) und Zeichen auf einen Schildkrötenpanzer, die auf frühe astronomische Untersuchungen hindeuten, sowie Bücher, die allesamt nach 1600 durch die fleißige Arbeit der Missionare mit westlicher Technologie entstanden sind. Die ältesten chinesischen Manuskripte stammen nachweislich fast alle aus dem 17. Jh. Fragwürdig aus heutiger Sicht ist auch die Glaubwürdigkeit historischer Schriften aus früheren Epochen der chinesischen Geschichte, da diese meist durch katholische Mönche niedergeschrieben wurden und eigenartigerweise viele Gleichnisse in der östlichen und westlichen Geschichte erkennbar sind (161-180: Markus Aurelius führt schwierige Kriege im Norden - bis 184: die Han führen schwierige Kriege im Norden; 460: China vernichtet die Hunnu - ca. 460: Rom vernichtet die Hunnen ...).
Die Berechnung des Laufs von Sonne, Mond und Planeten und die exakte Voraussage von Sonnen- und Mondfinsternissen waren für die Chinesen von höchster Bedeutung, denn die kaiserlichen Handlungen und Entscheidungen waren sehr von den aktuellen Himmelsereignissen abhängig - Fehldeutungen wurden schon mal mit dem Tode bestraft. Da die Messungen und Berechnungen von Sonnen- und Mondbahn jedoch ungenau waren, konnte es nicht ausbleiben, dass der Kalender ständig in Unordnung geriet. Seit der Han-Dynastie waren weit über 70 Kalender neu gestaltet worden, einer so falsch wie der andere.
Die Kalenderberechnungen richteten sich bis zum Mittelalter nach dem Antritt des Kaisers. Bei der Thronbesteigung proklamierte dieser eine Regierungsdevise, die meist aus zwei Schriftzeichen bestand. Danach wurde die Zählweise der Mondjahre festgelegt.
Im 7. Jh. wurden Erkenntnisse buddhistischer Astronomen genutzt, um den Kalender zu verbessern. Im 13. Jh. fand eine erste Kalenderreform statt, die hauptsächlich auf den Einfluss muslimischer Astronomen zurückging.
1429 hatte die Ming-Dynastie die chinesischen Grenzen hermetisch abgeriegelt. Danach gab es viele Anläufe von Missionaren, das Christentum nach China zu tragen. Eine Grundregel der Missionierung war, dass die Abgesandten als Wissenschaftler (hauptsächlich Astronomen und Mathematiker) die Überlegenheit des Christentums aufzeigen sollten. Chinesen stehen den Wissenschaften, besonders der Astronomie, sehr aufgeschlossen gegenüber.
Michele Ruggieri (1543-1607) und Matteo Ricci (1552-1610) waren die ersten Missionare in China. Die chinesische Astronomie war inzwischen zu einer Staatswissenschaft erhoben worden, es wurden mittlerweile sorgfältige Aufzeichnungen der Beobachtungen vorgenommen. Die Methoden waren jedoch immer noch sehr ungenau und teilweise unwissenschaftlich (Versuch und Irrtum). So konnte eine Sonnenfinsternis am 21. Juni 1629 von den Astronomen nicht genau vorhergesagt werden. Nur dem deutschen Missionar, Astronom, Mathematiker und Freund von G. Galilei Johann Adam Schall von Bell gelang eine korrekte Vorhersage. 1630 beauftragte der Kaiser Schall von Bell und Giacomo Rho eine aufwändige Reform des bestehenden Kalenders durchzuführen, welcher 1635 veröffentlicht wurde. Schall von Bell baute zudem die ersten Fernrohre und andere Geräte. Der Kaiser war so beeindruckt von diesen Leistungen, dass er Schall von Bell in den Rang eines Mandarin 1. Klasse und 1. Grades erhob. Damit war dieser der höchste ausländische Beamte am Hof, den es jemals gab.
1720 ernannte Kaiser Kangxi den deutschen Jesuiten Ignaz Kögler aus Landsberg zum Leiter des Astronomischen Amtes in Peking sowie der Kaiserlichen Sternwarte. In dieser Funktion war Kögler auch für die Überwachung des chinesischen Kalenders zuständig.
Kögler konstruierte ebenfalls viele wissenschaftliche Geräte, so zum Beispiel eine neue und genauere Armillisphäre, ein Gerät zur Bestimmung der Auf- und Untergangszeiten von Himmelskörpern. Dieses Gerät ist heute als Nachbau im Pekinger Flughafengebäude und im alten Planetarium zu bewundern. 1725 verlieh der neue Kaiser Yongzhen Ignaz Kögler den Ehrentitel eines Mandarins 2. Grades.
Schall von Bell und Kögler sind nur zwei Beispiele dafür, welchen wichtigen Einfluss Missionare in die Entwicklung der chinesischen Astronomie nahmen. Diese hat eine jahrtausendlange Entwicklung durchgemacht, genau wie die westliche. Der heutige chinesische Kalender geht jedoch im Wesentlichen auf die Arbeit der Missionare zurück, nicht auf die heute immer wieder hervorgehobenen hervorragenden Einfälle einzelner Kaiser oder der chinesischen Astronomie insgesamt. Viele Internetquellen gehen aktuell mit dieser Tatsache zu sorglos um.
Seit 1912 gilt in China offiziell der westliche Kalender (xi li), die Berechnungen beziehen sich seit 1929 auf den für Peking angenommenen 120. Längengrad. Insofern ist der vorliegende Kalender erst ab 1929 gültig. Alle benötigten Zeiten für die Sonne und den Mond wurden in die Pekingzeit (+8 Stunden) umgerechnet. Auch heute noch orientieren sich viele Menschen in der Welt an diesen Kalender. Am jeweiligen Ort müsste eine Zeitanpassung vorgenommen werden.
Es müssen der aktuelle Mondmonat und das aktuelle Mondjahr eingestellt sein.
Die Entfernungen und Größen der Himmelskörper sind nicht maßstäblich dargestellt (Winterabstand Erde-Sonne ca. 147 Mio. km, Sommerabstand Erde-Sonne ca. 152 Mio. km). Die Winkelangaben haben in der Abbildung kleine Abweichungen, da die größere Bahngeschwindigkeit der Erde während der Wintermonate in der Programmierung nicht berücksichtigt werden konnte. Die Rotationsbewegungen der Erde und des Mondes sowie die Bewegungsrichtung der Erde erfolgen gegen den Uhrzeigersinn. Dies ist in der nachfolgenden Animation gut zu sehen.
Animation der jährlichen Bewegung der Erde und des Mondes um die Sonne (1 Jahr in 365 Sekunden)